Für einmal habe ich mich benäht. Nach dem gefühlten 500. Kuschelschal (ich gebe es zu, ich liebe mein eigenes Exemplar ja auch) musste ich mal wieder etwas für mich nähen. Und flink sollte es gehen…
Was eignet sich da besser, als die bewährte Adventstasche von Farbenmix. Diese Version etwas vergrössert, weil ich ein grösseres iPad meins nennen darf. Sozusagen eines für blinde Nüsse oder so…
Beim zuschneiden dann die Erleuchtung… aus den Reste gibt es noch ein dazu passendes Etui. Und somit zeige ich Euch mein Trio. iPad-Behälter, Bullet-Journal (wer das nicht kennt… ein MUSS für kreative Chaoten, Details weiter unten) und die Kosmetiktasche Vicky von Pattydoo, die mich seit einiger Zeit begleitet (natürlich nur der Prototyp – nicht so schick assortiert), die Bildschirm-Brille, Stifte, Schlüssel, Notfall-Anti-Kopfweh etc. beinhaltet und wirklich in nullkomanix genäht ist.
Jetzt bin ich für alle Eventualitäten mindestens in organisatorischer und arbeitstechnischer Sicht gerüstet. Optisch schick natürlich.
Jetzt aber zum Bullet-Journal. Der reisserische Titel „Dieser Trick bringt endlich in Ordnung in Dein Leben“ in der Brigitte hat mich gwundrig gemacht. Das wollte ich auch…. endlich Ordnung. Er hat mich weg von der elektronischen, allumfassenden Agenda, zurück zum Papier geführt. Aber der Reihe nach.
Das Bullet-Journal ist eine geniale Mischung aus Planer, To-Do-List, aus Agenda, Ideensammler, aus gesammelten Post-It-Zetteli (die irgendwo hinschwirren und im dümmsten Moment wieder hervor kommen) und Fundstücken, die mir im Alltag über den Weg laufen. Meine Termine führe ich immer noch in der Agenda. Jeweils am Mittwoch plane ich die nächste Woche, trage Termine, To Do’s und Informationen (Koni weg, Amsterdam, AnnA NaTech) und dergleichen ein und kriege mal einen ersten scheuen Überblick, was ich wohl die kommende Woche schaffen kann, ob ein Training für den einen Hund drin liegt, ob ich ein Nähprojekt planen darf oder ob der letzte Termin für die Abgabe der Steuerunterlagen erste Priorität hat und alle verfügbare Zeit blockiert. Die wird dann gleich plakativ mit einem Farbstift oder einem schönen Masking Tape angeklebt.
Ich hake meine täglichen To Do’s ab, verschiebe sie auf den nächsten Tag oder später in die Woche, ich streiche durch, wenn sie nicht mehr relevant sind oder nehme sie (weil akut jetzt gerade keine Zeit) zurück auf die To-Do-List, die ich mir spätestens am Mittwoch wieder vornehme.
Es gibt eine Liste mit Büchern, die ich gerne lesen täte, eine Seite mit Nähprojekten, es gibt Notizen zum Elternabend in der Schule, es gibt Zeichnungen von Hundetrainings und gesammelte Themen für unseren Weihnachtsbrief, es gibt die Rubrik „Kindermund“ und Erkenntnisse aus einem Workshop „Lerne lernen“….
Nein, ich bin deswegen nicht perfekt geworden – das wäre ja noch schöner. Aber all‘ die vielen Kleinigkeiten, die irgendwo im Hirn umherschwirren oder auf einem gelben Post-it kleben, sind notiert und werden abgearbeitet und nicht mehr länger verbummelt. Und falls man sich abends fragt, was ums Himmels Willen man eigentlich den ganzen Tag gemacht hat, sieht man anhand der abgehakten Themen, dass man doch etwas gemacht hat.
Ich bin mehr als happy mit dem Bullet-Journal. Es ist etwas für kreative Wirrköpfe, für Chaoten, die sich nach etwas Struktur sehnen und für Menschen, denen die Haptik von Papier (oder Stoff :-)))) über alles geht. Ausprobieren geht über studieren. Ich liebe es!
Stoffe: Wachstuch und dezent oranges Futter von Merci Andelfingen (www.merci-stoffe.ch) mit guter Beratung von Fränzi, Tupfenstoff aus der Restenkiste, Band ebenfalls, iPad von Koni… Schnitt Vicky von Pattydoo, Schnitt iPad-Behälter von Farbenmix – das war die Adventstasche 2015