1. Swiss Bango Trial

Ich habe heute mal wieder mein Herz in beide Hände genommen und bin mit Bob an einem Wettbewerb gefahren. Nö, nix Dramatisches, es gibt noch nicht mal einen Eintrag ins Leistungsheft, aber eben, ich blamiere mich ungern…

Am ersten Schweizer Bango Trial ging es darum, zusammen mit dem Hund in jagdnahen Szenen unter den gestrengen Augen der Richter Guy Matter und Martin Kuse als Team zu bestehen. Gerichtet wurde „à l’anglaise“… aha, sagte mir wenig und ich nahm zur Kenntnis, dass hier keine Punkte verteilt werden, sondern die einzelnen Posten mit einem Buchstaben (A, A+ oder A-, dann B und C=ELIMINE) bewertet werden. Bei der ersten Aufgabe gab es dann noch etwas mehr Info… quietschen, einspringen oder zu viel Handling werde geahndet. Aha.

Gestartet sind wir mit einem B- und der Bemerkung, dass der Hund viel zu lange hatte, bis er das Blind gefunden hatte und ich hätte ihn VIEL früher handeln müssen. Aha. Und ich bin mir mit beiden Füssen auf die Klappe gestanden, damit ich ja kein Pfeiffkonzert veranstalte und habe fest auf Bob’s Nase vertraut. Wie man’s macht, ist’s falsch…

Ok, frau hat ja Verbesserungspotential… aber auch bei Posten zwei hätte ich gemäss Richter viel früher eingreifen müssen. Einen Hund führen, bedeute eben nicht, dass man hoffe… ohalätz. Dummerweise hatte Bob nämlich bei der etwas weiträumigen Suche einen liegen gebliebenen Vogel in die Nase gekriegt und keine Ruhe gegeben, bis er selbigen gefunden hatte. Hat er auch brav abgeliefert, aber eigentlich wäre der Hase erste Prio gewesen… ups, sorry. Hat er auch noch gefunden und artig abgeliefert…

Somit konnten wir ganz entspannt an Posten drei wackeln („wer sich schon am frühen Morgen blamiert, hat es hinter sich!) und die zwei MARKS auf eine recht grosse Distanz äusserst anständig einsammeln. Das beschossene Blind dann allerdings im Graben war zuviel des Guten und ich habe entnervt aufgegeben… Bob hatte sich nämlich konsequent auf die plaudernden Zuschauer konzentriert und den Einsatz des Schützen verpennt. Nun ja, ausser Spesen nix gewesen…

Nix gewesen? nö, das muss ich kategorisch ablehnen. Wir haben einen genialen Sonnenaufgang mit Morgenrot erlebt, tolle Mitstreiter getroffen, viele gute Gespräche geführt und uns über die gute, entspannte und freundschaftliche Atmosphäre gefreut. Und Hundi war seeehr erfreut und liegt jetzt tiefschnarchend im wohlverdienten Verdauungsschlaf. Und ich habe gelernt, dass Training in der bekannten Umgebung und mit bekannten Hunden etwas komplett anderes ist, als so viele Hunde, fremde Gerüche, Action pur & Co. Mal sehen vielleicht kriege ich noch von irgendwo her ein Bild zur Illustration…

Ein Bild habe ich allerdings noch… wir waren nämlich am Vorabend in der Herzbaracke an einem genialen Abend mit Lisa Berg (Gesang), dem Pianisten Dave Ruosch und Curdin Janett am Akkordeon. Dochdoch, wir haben musikalisch noch Entwicklungspotential – haben unsere Kinderlein eingesehen….

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Die Herzbaracke, ein schwimmender „Salon“ im Jugendstil vom Allerfeinsten (und ganz abgesehen davon mit ausgezeichneter Küche – Selleriesuppe mmmmmmmhhhhh!) liegt als Floss direkt am Bellevue und schaukelt mit Blick auf die Bühne oder die Quaibrücke einfach bezaubernd auf dem Zürichsee.

Apéro zum Bestaunen der vielen lieblichen Details, der zauberhaften Lampen und Lämplein, der tollen Bilder und Plaketten an den Wänden… AnnA war hin und weg von den wogenden Kleidern des Servicepersonals, obwohl sie sich ja mächtig aufgebrezelt hatte… man beachte die Ohrklunker…

AnnA mit Ohrklunker!
AnnA mit Ohrklunker!

Schön war’s! Und wir freuen uns schon auf den nächsten kulturellen Ausflug mit unseren schon so grossen Kindern. Meine Güte, die zwei saugen gerade Musik mit allen Sinnen ein… und Eric summt auf dem ganzen Heimweg: „Sitting on the dock of the bay“ von Otis Reding.

 

Über Tina

Staatlich unzertifizierte, altmodische und pädagogisch wenig wertvolle Kinder- und Hundebändigerin mit Hang zum Chaos. Und Liebe zum Mann, zum Chaos und zur Nähmaschine.
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One Response to 1. Swiss Bango Trial

  1. Monika sagt:

    Das tönt ja super. Somit nehmen wir an, dass alle wieder gesund sind – schön!
    Übrigens, die genannten Musiker haben etliche Jahre im Gärtnerhaus in unsrer Nachbarschaft gelebt. Und manchmal haben sie im Garten geübt….
    Und sonst – üben, üben 😉
    Lg, M

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